Ein Unfall - Wer kümmert sich um mein Tier?

In diesem Artikel erfährst du, wie du dafür sorgen kannst, dass dein Tier auch im Notfall gut versorgt ist – schnell, sicher und liebevoll.

7/10/20253 min lesen

a man with a bandaged eye and a piece of paper on his forehead
a man with a bandaged eye and a piece of paper on his forehead

Für viele Tierhalterinnen und Tierhalter gehört es zu den größten Ängsten: Man erleidet plötzlich einen Unfall, wird unerwartet krank oder muss ins Krankenhaus – und zu Hause wartet ein Haustier, das niemand versorgt. Ob Hund, Katze, Vogel oder Kleintier – sie sind in solchen Situationen oft völlig auf sich allein gestellt. Damit das nicht passiert, ist es wichtig, rechtzeitig Vorsorge zu treffen.

❗ Warum Vorsorge so wichtig ist

Viele Menschen planen Urlaube, schließen Versicherungen ab und treffen Vorkehrungen für ihre Familie – doch die Haustiere werden dabei oft vergessen.

Was passiert, wenn du nach einem Unfall oder plötzlichen Krankenhausaufenthalt nicht mehr nach Hause kannst? Oder wenn du stirbst? Ohne Regelung bleibt dein Tier möglicherweise tagelang allein – ohne Futter, Wasser oder Medikamente. Besonders heikel wird es, wenn das Tier krank ist, regelmäßig Medikamente braucht oder eine besondere Betreuung benötigt.

In Deutschland gibt es keine automatische Regelung, wer sich in solchen Fällen um ein Haustier kümmert. Es ist also allein die Verantwortung der Tierhalterin oder des Tierhalters, vorzusorgen – zum Wohle des Tieres.

🪪 Schritt 1: Notfallkarte im Portemonnaie

Ein einfacher, aber sehr wirkungsvoller Schritt ist eine Notfallkarte, die du immer bei dir trägst. Diese sollte folgenden Text enthalten:

🐕 „Ich habe ein Haustier zu Hause, das versorgt werden muss. Bitte benachrichtigen Sie im Notfall: [Name + Telefonnummer].“

Im Ernstfall können Polizei, Sanitäter oder Krankenhauspersonal so schnell jemanden verständigen, der sich kümmert.

🚪 Schritt 2: Hinweis in der Wohnung

Bringe zusätzlich einen gut sichtbaren Hinweis an deiner Wohnungstür, dem Briefkasten oder dem Kühlschrank an:

🐾 „In dieser Wohnung lebt ein Tier. Bitte im Notfall kontaktieren: [Name, Telefonnummer].“

So wissen Helfer:innen im Ernstfall sofort, dass ein Lebewesen im Haushalt ist, das Hilfe braucht – und verlieren keine Zeit.

👥 Schritt 3: Vertrauensperson benennen

Überlege dir: Wem würdest du dein Tier anvertrauen, wenn du es nicht selbst versorgen kannst?

Wähle eine Person, die dein Tier kennt, in deiner Nähe lebt und bereit ist, im Notfall kurzfristig einzuspringen. Sprich mit dieser Person und kläre ihre Bereitschaft – idealerweise schriftlich.

Erstelle zusätzlich einen Notfallplan mit diesen Informationen:

  • 🐶 Name, Art, Rasse und Alter des Tieres

  • 🥣 Fütterungszeiten und -gewohnheiten

  • 💊 Medikamente oder Krankheiten

  • 🩺 Kontaktdaten der Tierarztpraxis

  • 📍 Aufenthaltsort von Leine, Transportbox, Futter usw.

  • 😺 Besondere Eigenheiten oder Verhaltensweisen

Bewahre diesen Plan gut sichtbar in einem Ordner auf – z. B. neben dem Futterschrank oder an der Wand neben dem Körbchen.

📜 Schritt 4: Rechtlich vorsorgen

Wenn du langfristig absichern möchtest, dass dein Tier gut versorgt ist – z. B. im Fall einer dauerhaften Pflegebedürftigkeit oder deines Todes –, solltest du auch juristische Regelungen treffen.

⚖️ Vorsorgevollmacht / Patientenverfügung

In einer Vorsorgevollmacht kannst du festlegen, wer im Notfall für dich Entscheidungen trifft – und ausdrücklich auch für dein Tier. Wichtig: Das Tier muss ausdrücklich erwähnt werden.

✒️ Testament

Tiere gelten in Deutschland rechtlich als „Sachen“ – du kannst aber im Testament festlegen, wer dein Tier bekommen soll und auch Geld für die Versorgung hinterlassen.

Beispiel:

„Ich vererbe meine Katze Minka an meine Freundin Sabine. Sie erhält 2.000 Euro zur weiteren Versorgung und tierärztlichen Betreuung von Minka.“

Ein Notar oder eine Notarin hilft dir dabei, den Text rechtssicher zu formulieren.

🏠 Schritt 5: Tierschutzorganisationen als Option

Nicht jeder hat Familie oder Freunde, die im Notfall helfen können. In diesem Fall bieten sich Tierschutzorganisationen oder Stiftungen als Lösung an.

Viele Tierheime und Vereine bieten:

  • 🛏️ Notfall-Pflegeplätze

  • 🐾 Langzeitvermittlungen nach dem Tod

  • 📜 Verträge zur Tierübernahme gegen Spende oder Testamentseintrag

Ein Beispiel ist die Haustier-Vorsorgekartei des Deutschen Tierschutzbundes, in der Tiere registriert und bei Bedarf vermittelt oder untergebracht werden.

✅ Checkliste: So sicherst du dein Tier für den Notfall ab

  • 🪪 Notfallkarte im Portemonnaie tragen

  • 🚪 Hinweis an der Wohnungstür anbringen

  • 👥 Vertrauensperson benennen und informieren

  • 📂 Notfallplan mit allen Tierinfos erstellen

  • 📜 Vorsorgevollmacht und Testament anpassen

  • 🏠 Tierschutzvereine als Alternative prüfen

🐾