Gefahr im Haus: Was für Hunde giftig ist

Haushaltsgefahren für Hunde: Was giftig ist – und was im Notfall zu tun ist.

7/22/20252 min lesen

brown and white dog sitting under white hut
brown and white dog sitting under white hut

Unsere Vierbeiner sind neugierig, verspielt und haben oft eine feine Nase – doch genau das kann ihnen im Haushalt schnell gefährlich werden. Ob Lebensmittel, Pflanzen, ätherische Öle oder Reinigungsmittel: Viele Substanzen, die für uns harmlos sind, können für Hunde hochgiftig sein. In diesem Beitrag erfährst du, welche Stoffe du unbedingt fernhalten solltest, welche Symptome auf eine Vergiftung hinweisen – und wie du im Notfall richtig handelst.

🚫 Gefährliche Lebensmittel für Hunde

Auch wenn der Hundeblick am Tisch schwer zu widerstehen ist: Einige Nahrungsmittel sind für Hunde toxisch – selbst in kleinen Mengen. Hier die häufigsten Gefahren:

  • Schokolade: Enthält Theobromin – bereits 20 mg/kg können giftig sein. Dunkle Schokolade ist besonders gefährlich.

  • Trauben und Rosinen: Können Nierenversagen auslösen – schon wenige Stücke reichen bei sensiblen Hunden.

  • Zwiebeln und Knoblauch: Schädigen die roten Blutkörperchen und können zu Blutarmut führen.

  • Xylit (Birkenzucker): Führt zu Insulinschock – bereits ein Kaugummi kann lebensbedrohlich sein.

  • Avocados: Enthalten Persin – giftig für Hunde, v.a. Fruchtfleisch und Kern.

  • Koffein, Alkohol, roher Hefeteig: Hochgiftig und absolut tabu.

🧴 Versteckte Gefahren im Haushalt

Neben Lebensmitteln lauern auch im täglichen Gebrauch unsichtbare Gefahren:

  • Ätherische Öle & Duftlampen: Besonders Eukalyptus, Teebaumöl, Zimt, Pfefferminz, Zitrus und Nelke sind für Hunde giftig. Sie können Leber schädigen oder Atemnot auslösen – auch über die Luft!

  • Reinigungsmittel & WC-Steine: Enthalten oft aggressive Chemikalien. Selbst kleine Mengen beim Lecken vom Boden sind problematisch.

  • Zigaretten & Nikotinprodukte: Hochgiftig – selbst das Fressen eines Stummels kann tödlich enden.

  • Pflanzen wie Efeu, Oleander, Weihnachtsstern: Viele Zierpflanzen sind giftig, selbst in getrockneter Form.

  • Medikamente für Menschen: Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol sind für Hunde extrem gefährlich.

Tipp: Räume Putzmittel, Medikamente und Duftöle immer außer Reichweite und nutze kindersichere Schränke.

🚨 Symptome einer Vergiftung

Eine Vergiftung kann je nach Substanz ganz unterschiedliche Symptome zeigen. Häufige Warnzeichen:

  • Erbrechen oder Durchfall (teils blutig)

  • Zittern, Krämpfe oder Schwäche

  • Atemnot oder übermäßiges Hecheln

  • Unruhe, Apathie oder Bewusstlosigkeit

  • Erhöhte Herzfrequenz oder verlangsamter Puls

  • Blasses Zahnfleisch (Hinweis auf Kreislaufschock)

Je schneller du reagierst, desto höher die Überlebenschance – also zögere nicht!

🩺 Erste Hilfe im Notfall

Wenn du vermutest, dass dein Hund etwas Giftiges aufgenommen hat, befolge diese Schritte:

  1. Ruhe bewahren, Hund sichern und mögliche Giftquelle notieren.

  2. Nichts erzwingen (z. B. kein Erbrechen auslösen ohne tierärztliche Anweisung).

  3. Sofort Tierarzt oder Notfallklinik kontaktieren – auch nachts oder am Wochenende!

  4. Wenn möglich: Verpackung oder Rest des Stoffes mitnehmen, um gezielt helfen zu können.

  5. Keine Hausmittel anwenden (Milch, Kohletabletten, Öl) ohne Rücksprache – sie können alles verschlimmern.

Notfallkontakte in der Schweiz:

  • Tiernotruf 0900 222 777 (kostenpflichtig)

  • Tox Info Suisse: 145 (24h erreichbar, auch für Tiergifte)

  • Lokale Tierklinik (Adressen bereithalten!)

✅ So beugst du vor

  • Lebensmittel sicher aufbewahren: Auch Brotdosen & Einkaufstaschen sind kein Hindernis für neugierige Hunde.

  • Keine Duftöle oder Kerzen im selben Raum verwenden, in dem sich der Hund dauerhaft aufhält.

  • Auf Pflanzen achten: Liste giftiger Pflanzen beim Gärtner oder Tierarzt prüfen.

  • Kindersicherungen an Schränken mit Putzmitteln oder Medikamenten verwenden.

  • Müll gut verschließen – viele Hunde durchwühlen ihn nachts oder bei Langeweile.

Fazit: Aufmerksamkeit rettet Leben

Ein aufmerksamer Blick und ein sicheres Zuhause können Leben retten. Viele Unfälle passieren im Alltag – nicht aus Nachlässigkeit, sondern weil viele Gefahren einfach nicht bekannt sind. Informiere dich regelmäßig, halte Rücksprache mit deinem Tierarzt und schaffe eine Umgebung, in der dein Hund sicher und gesund leben kann. Und wenn doch mal etwas passiert: Bleib ruhig, handle schnell – und zögere nie, professionelle Hilfe zu holen.

🐾